Nachdem ein Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Lübtheen (Mecklenburg-Vorpommern) am 28.06.19 als gelöscht gemeldet wurde, entfachte sich dieser am 30.06.19 an drei unterschiedlichen stellen erneut. Insgesamt 1.200 ha Waldfläche sind zwischenzeitlich von dem Brand betroffen gewesen. Am 30. Juni wurde der Katastrophenfall in dem Gebiet um Lübtheen ausgerufen. Am Montag wurde dieser beendet.
Zeitweise befanden sich mehr als 3000 Einsatzkräfte unterschiedlicher Organisationen im Dauereinsatz, um Herr über die Flammen zu werden. Dies gestaltete sich jedoch als schwierig, da alte Munitionsreste des ehemaligen Truppenübungsplatzes ungezielt zünden beziehungsweise explodieren konnten. Ein ablöschen des Feuers war somit nur aus der Luft oder über durch die Bundeswehr geschaffene Brandschneisen möglich.
Inzwischen gilt der Brand als gelöscht, allerdings birgt die Größe des Gebietes und die sich stetig wechselnde Wetterlage ein hohes Risiko, den Brand neu zu entfachen. Aus diesem Grund liegt die Priorität der Brandnachsorge nun darin, ein erneutes entfachen des Brandes zu verhindern.
Aus diesem Grund entsendet der Ortsverband über die Regionalstelle Villingen-Schwenningen und den Landesverband Baden-Württemberg auf Amtshilfeersuchen des Bundesforstbetriebes Trave einen spezialisierten Trupp mit einem sogenannten Multikopter, um aus der Luft weiterhin bestehende Glutnester mit einer Wärmebildkamera zu orten. Diese sollen dann der Feuerwehr gemeldet und von dieser abgelöscht werden.
Insgesamt fünf Helferinnen und Helfer des Ortsverbandes werden durch den Ortsbeauftragten Stefan Prommersberger am Freitag morgen gegen 04.00 Uhr in den Einsatz nach Lübtheen entsandt. „Wir können ungefähr 20 Minuten mit einer Akku-Ladung fliegen. Dann muss der Multikopter für ungefähr eine Minute landen, um die Akkus zu wechseln. So gewährleisten wir das nahezu durchgehende fliegen des Multikopters.“, so Sherepreet Schwer, Leiter des ab Freitag eingesetzten Trupps.
Bei dem Multikopter handelt es sich um einen Hexakopter, welcher speziell für die Anforderungen des THW Ortsverband Bad Säckingen in Eigenarbeit gebaut wurde. Auf Knopfdruck lässt sich zwischen einem normalen Kamera-Livebild und einem Echtzeit-Wärmebild wechseln. Der Multikopter lässt sich auf bis zu 1,5 km mit Videoübertragung fliegen.
Da weiterhin viele Altlasten an Munition auf dem Gelände liegen, bietet der Einsatz eines solchen Multikopters eine enorm größere Sicherheit für die Einsatzkräfte.
Die Helferinnen und Helfer sind Freitag-Morgen um 04.00 Uhr in Bad Säckingen mit einem Fahrzeug losgefahren und lösen in Lübtheen den THW Ortsverband Breisach ab, welcher sich bereits nach Absprache mit unserem Ortsverband seit Dienstag im Einsatz befindet. Der Einsatz dauert vermutlich bis Sonntag-Nachmittag.
Hier geht es zu dem Bericht des Südkuriers.